Volkskrankheit Nr.1?! – Ja, denn jeder dritte Mitteleuropäer ist betroffen, vielleicht auch Sie!
Der Bluthochdruck (Hypertonie) wird oftmals belächelt und nicht ganz ernst genommen, dabei ist er einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und viele andere bedrohliche Erkrankungen. Das heimtückische ist, dass erhöhter Blutdruck lange Zeit keine Beschwerden verursacht und vielfach erst erkannt wird, wenn sich die Folgeerkrankungen bemerkbar machen. Daher ist die frühzeitige Erkennung eines Bluthochdruckes von enormer Wichtigkeit!
Kurz und Bündig: Was ist der Blutdruck?
Beim Blutdruckmessen ist man ja immer mit zweit Werten konfrontiert. Der erste Wert (systolisch) misst den Druck während der Pumpphase des Herzens und der zweite Wert (diastolisch) misst den Druck während der Erschlaffungsphase des Herzens. Wann immer das Blut nun durch die Gefäße gepumpt wird, müssen sich diese erweitern. Hat man einen erhöhten Blutdruck erweitert sich die Gefäße mehr als normal was zur Folge hat, dass die Gefäße einer mechanische Überbelastung ausgesetzt sind.
Wann spricht man von Bluthochdruck?
Die Literatur gibt die Grenzwerte von 140 / 90 mmHg vor. Überschreitet nur einer der beiden Werte diese Grenzwerte, so ist die betroffene Person krank – sie leidet unter Bluthochdruck. Nun ist es jedoch so, dass eine einzige Messung nicht aussagt, ob die betreffende Person an Bluthochdruck leidet. So sind höhere Werte bei Stress, emotionaler Belastung und Anstrengung normal. Misst man aber über mehrere Tage hinweg in Ruhephasen seinen Blutdruck und ist dieser meist erhöht so sollte die betroffene Person unbedingt einen Arzt aufsuchen und dort eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Ein Blutdruck von 120/80 mmHg wird heute als ideal angesehen. Bei einem Blutdruck von 120-129/80-84 mmHg spricht man von normalen und bei 130-139/85-89 mmHg spricht man von über-normalen Blutdruck. Wichtig dabei ist, dass pro 10 mmHg Überschreitung des optimalen Wertes, das Risiko für eine Erkrankung (Schlaganfall, Herzinfarkt, usw) um 25 % steigt!
Was ist am Bluthochdruck nun so gefährlich?
Die Folgen eines unbehandelten jahrelangen Bluthochdrucks können fatal sein: Organschäden, Herz/Kreislauf Erkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Kann man Bluthochdruck erkennen?
Es gibt Symptome die auf einen erhöhten Blutdruck hinweisen wie Kopfschmerzen, Unruhe, leichte Erregbarkeit, Schwindel oder Ohrensausen jedoch hat die betroffene Person normalerweise keine Beschwerden.
Was sind die Ursachen von Bluthochdruck?
Leider werden nur in ca. 10 % der Fälle die Ursachen erkannt. Diese teilen sich auf in: Vererbung, Leibsweise (Ernährung, Stress, Rauchen, …), organische Erkrankungen und höheres Alter.
Ich leide unter Bluthochdruck, was soll ich nun tun?
Ein erhöhter Bluthochdruck sollte immer behandelt werden. Sofern die Blutdruckwerte nur geringfügig erhöht sind und keine weiteren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (familiäre Veranlagung, körperliche Inaktivität, falsche Ernährung, Übergewicht und Rauchen) vorliegen, wird in der Regel mit Allgemeinmaßnahmen, die eine Veränderung des Lebensstils zum Ziel haben, begonnen. Dazu gehören: regelmäßige körperliche Aktivität, eine gesunde, kalorienbewusste und abwechslungsreiche Ernährung, Verzicht aufs Rauchen und Verbesserung des Übergewichtes. Durch diese Maßnahmen kann bereits ein erheblicher Erfolg erzielt werden.
Reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus, wird eine medikamentöse Bluthochdruckbehandlung notwendig. Hierbei wird sich der behandelte Arzt nach der individuellen Situation der Betroffenen richten, um die am besten geeigneten Medikamente auszuwählen.
Fazit: Mit den heutigen Möglichkeiten ist eine gute Blutdruckeinstellung praktisch immer möglich und sollte im Sinne eines guten Schutzes vor Herzkreislauf-Erkrankungen auch konsequent durchgeführt werden! In anbetracht der erschütternden Folgen von Bluthochdruck muss dieser ernst genommen werden und behandelt werden! Damit können rund 75% der Schlaganfälle oder Herzinfarkte vermieden werden – also messen Sie ihren Blutdruck und motivieren sie auch Bekannte ihrem Beispiel zu folgen.
Quelle: Univ.-Prof. Dr. Burkert Pieske, Leiter der Abteilung für Kardiologie an der Univ.-Klinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz
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