Kampf der Demenz

Es beginnt mit Vergesslichkeit: In Europa leiden circa 14 Millionen ältere Menschen unter MCI („mild cognitive impairment“), einer Verminderung der kognitiven Funktion. Etwa die Hälfte davon entwickelt Alzheimer oder eine andere Form von Demenz. Warum Demenz entsteht liegt noch im Dunkeln. Ein Hauptverdächtiger ist Homozystein (tHcy). Eine hohe Konzentrationen dieser Aminosäure (>13 umol/Liter) gelten als Risikofaktor für Atrophie (Schrumpfen des Gehirns).

Was tun gegen Demenz?

Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein sportlicher Lebensstil dem geistigen Abbau vorbeugen. Regelmäßige Bewegung wie flottes Gehen oder Schwimmen kann den geistigen Abbau stoppen und die Konzentration sowie Organisations- und Planungsfähigkeiten sogar verbessern.Folat und B-Vitamine als Retter in der Not Folat (synthetisch: Folsäure) und Vitamine des B-Komplexes sind in der Lage das Homozystein zu senken, weil sie die Aktivität von Aminosäuren abbauenden Enzymen steuern. Eine schlechte Vitaminversorgung bedeutet somit viel Homozystein.Forschungsergebnisse Wissenschafter der Universität Oxford haben die Wirkung der Vitalstoffe gegen altersbedingten Hirnschwund erprobt. Die Forscher rekrutierten 168 Testpersonen mit MCI im Alter von mindestens 70 Jahren, erfassten deren Blutwerte und machten MRT-Aufnahmen der Gehirne dieser Menschen. Danach wurden zwei Gruppen gebildet. 85 Teilnehmer bekamen zwei Jahre lang Präparate mit hohen Konzentrationen an Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 verabreicht, die anderen 83 schluckten Placebo-Pillen. Am Ende der Testperiode fand erneut eine umfassende Untersuchung statt -mit erstaunlichen Ergebnissen: Wer anfangs hohe Homozystein-Konzentrationen im Blutplasma hatte und mit dem Vitamincocktail behandelt wurde, erlitt im Schnitt 53 Prozent weniger zerebrale Atrophie als gleichwertige Testpersonen aus der Placebo-Gruppe. Generell hatten die Vitamine die tHcy-Werte um fast ein Drittel gesenkt und die Atrophie um knappe 30 Prozent. Bei einigen Teilnehmern waren die Homozystein-Konzentrationen allerdings schon bei Studienbeginn minimal. Hier zeigten sich keine messbaren positiven Effekte. Als besonders auffällig dagegen erwies sich der Fall einer 72-jährige Frau mit messbarem Gehirnschwund und einem tHcy von 24 µmol/Liter. Nach zwei Jahren hatte sich dieser Wert halbiert. Die Atrophie war den MRI-Aufnahmen zufolge komplett zum Stillstand gekommen.  

Fazit

Die Ergebnisse zeigen, dass B-Vitamine und Folat den altersbedingten Gehirnzerfall bremsen können. Die Wissenschafter sehen deshalb Möglichkeiten, vor allem Folsäure und Vitamin B12 vorbeugend gegen Alzheimer und andere Demenzformen einzusetzen.

Schreibe einen Kommentar