Die Wurzel der Krise: Banken

X-Artikel über die Krise wurden in letzter Zeit verfasst. Ich möchte diesmal nicht eine übliche Analyse schreiben, sondern versuchen die Schuldigen anzuprangern: die (Investment-)Banken.

Banken als Wurzel der Krise

Kredite bringen Banken Geld – mehr Kredite bringen Banken noch mehr Geld. Nur unter diesem Aspekt kann das Vorgehen der amerikanischen Banken in den Jahren 2000 bis 2006 zu sehen sein. Da wurden an US-Häuselbauer Kredit um Kredit vergeben. Als Sicherung diente das eigene (Schrott-)Haus, das in den Jahren 2001 bis 2005 fast einen doppelten Wertzuwachs verbuchte. Da das Haus mehr Wert wurde, konnte wieder Kredit aufgenommen werden. Da müssen wir dauernd die geistigen Ergüsse irgendwelcher Banker in Form von Fachkommentaren über uns ergehen lassen – und den Beweis ihrer blinden Inkompetenz liefern die guten Herren dann in den Jahren 2004-2005. Denn obwohl die US-Leitzinsen wieder stiegen (von 1 % 2004 schrittweise bis 5,25 % 2006) und der Immobilienindex aufgrund der hohen Nachfrage (Geld war billig – siehe 1 % Zinsen) in die Höhe schoss, wurden weiterhin kräftig Kredite vergeben. Dass die Nachfrage nachlassen würde und somit der Immoblienindex nach unten rasselt – daran haben die guten Oberklugen wohl nicht gedacht.

Banken als Auslöser der weltweiten Krise

Jetzt haben ein paar Amis Probleme mit der Rückzahlung ihrer Kreditraten (Zinsen schossen in die Höhe – Haus wurde weniger Wert). Was sollte uns das kümmern? Kredite alleine machen Banken und deren Besitzer schon lange nicht mehr glücklich – denn die werden nur moderate Gewinne ab. Das wahre Geld liegt am Finanzmarkt. Daher schnell mal ein paar Gammelkredite in ein Wertpapier gepackt (Mortage Backed Securities) und den ach-so-tollen Rating-Agenturen hingeworfen. Diese haben aus welchen Gründen auch immer, diese Wertpapiere als sicher bewertet. Aussichten auf eine hohe Rendite mit sicheren Wertpapieren? Das macht die gierige Welt aufmerksam. Und schon kauften Gott und die Welt die netten, sicheren Papiere. So wurde aus einer lokalen USA-Angelegenheit eine weltweite Angelegenheit. Danke liebe Investmentbanker 🙂

Banken als Gewinner der Krise

Irgendwann war plötzlich das Vertrauen weg und Banken wollten mehr Sicherheiten, die die Häuslbauer nicht liefern konnten. Zudem stiegen die Kreditzinsen -> es kam zu Zahlungsausfällen. Plötzlich waren auch die netten, sicheren Papiere mit der tollen Rendite nicht mehr so sicher und es kam weltweit zu gigantischen Abschreibungen -> Massenpanik. Da eigentlich keiner genau weiß wieviele faule Äpfel nun eigentlich eingekauft wurden, steigen die Banken auf die Notbremse und Kredite werden Mangelware. Zudem outen sie sich als Opfer der Krise und bekommen vom Staat üppige Subventionen, damit die Sparer nicht das Vertrauen in das Geldsystem verlieren. Daneben kommen auch einige Hedge-Fonds in Schwierigkeiten, was mit sich bringt, dass einige kleine Länder wie Ungarn knapp vor dem Staatsbankrott stehen. Jetzt bettelt die Welt die Banken an, doch endlich wieder Kredite zu vergeben. Dafür wird so gut wie alles getan. Das führt dann auch dazu, dass Banken plötzlich wieder Gewinne in Milliardenhöhe einfahren (z.b. Goldman Sachs). Wer darf nun das ganze Ausbaden? Richtig, im Endeffekt wir, die Arbeiter und Angestellten. Wir stehen ganz hinten in der Kette und haben und die Ehre, auf Gehälter zu verzichten, Zusatzschichten zu fahren oder im schlimmsten Fall auf Jobsuche zu gehen. Na ich hoffe gewisse Banker haben wenigstens ein bisschen Mitleid für uns übrig, während sie sich auf irgendeiner Südseeinsel die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

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