Warum dieses Szenario gerade heute aktuell ist zeigt das Osteuropadisaster.
Ohne Hilfe von außen droht einer Reihe der Reformstaaten der ökonomische Kollaps. Ein derartiger Kollaps wiederum würde praktisch alle größeren österreichischen Banken bedrohen, da diese ihr Geld in Ungarn, Tschechien, Rumänien oder die Ukraine angelegt haben anstatt es in Amerika zu versenken. Nur hat der Durchschnittsungarn für seinen neuen Mercedes einen Fremdwährungskredit aufgenommen und seine technischen Geräte auf Raten gekauft und sein Haus mit Hypotheken besichert, die um das >10fache überbewertet wurden.
Da aber die Republik Garantien für diese Banken übernommen hat, würden diese Haftungen dann wohl schlagend werden: Zahltag für Pröll oder dessen allfälligen Nachfolger. Dann aber wäre Österreich mit hoher Wahrscheinlichkeit schlicht und ergreifend pleite. Denn diese Summen hat es nicht, und diese Summen kriegt es auch nicht.
Österreich ist leider in einer Position, die jener Islands unangenehm nahe ist: So ähnlich wie die Insel im Nordatlantik wären wir im Ernstfall kaum imstande, unsere Banken selbst zu retten, sollte dies nötig sein. Dazu sind nämlich die Beträge, die hiesige Geldhäuser nach Osteuropa verliehen haben, zu groß: 85 Prozent eines Jahresbruttosozialproduktes, ein Vielfaches mehr als jedes andere EU-Land. Zum Vergleich: Deutsche und französische Banken sind lediglich mit sieben Prozent des BIP engagiert. Österreich hat hier alles auf eine Kartegesetzt, was mit hohen Risken verbunden ist.
Update vom 14. April 09:
Krugman sieht bei Österreich hohes Risiko pleite zu gehen (14.04.09)
Auch die Financial Times schreibt von einem hohen Risiko Österreichs (05.03.09)
Quellen: Presse, Wirtschaftsblatt